Unterschied zwischen Autokaufmann und Autoverkäufer

Automobilkaufmann

Seit 1998 gibt es in Deutschland nach dem Berufsbildungsgesetz den Ausbildungsberuf Automobilkaufmann. Voraussetzung ist ein Schulabschluss. Während der Ausbildung, die in der Regel 3 Jahre dauert, erwirbt der angehende Automobilkaufmann technisches Grundwissen über Automobile und lernt die kaufmännischen Bereiche eines Autohauses kennen.

Die Ausbildung erfolgt im dualen System, d.h. praktisch im Betrieb und theoretisch an der Berufsschule. Bringt der Auszubildende z.B. einen Wirtschaftsabschluss mit oder kann ihm ein Berufsabschluss angerechnet werden, besteht die Möglichkeit der Ausbildungszeitverkürzung. Auch besonders gute Leistungen an der Berufsschule fallen dafür in die Waagschale.

Wer sich zur Ausbildung zum Automobilkaufmann entschließt, sollte Interesse und Verständnis für technische Zusammenhänge mitbringen und zur Teamarbeit bereit sein.

Die kaufmännische Ausbildung umfasst folgende Aufgabengebiete:

  • Betriebsorganisation
  • Arbeitsplatz-Sicherheitsaspekte
  • Personalverwaltung
  • Finanz- und Rechnungswesen
  • Auftragsannahme und –bearbeitung
  • Datenschutz
  • Marketing, Beschaffung, Lagerwirtschaft, Vertrieb
  • Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen einschließlich aller vor- und nachbereitenden Aktionen
  • Fahrzeugvermietung, Flottenmanagement
  • Kundendienst

In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres  muss eine Zwischenprüfung abgelegt werden, am Ende der Ausbildung erfolgt die Abschlussprüfung. Diese besteht aus drei schriftlichen Prüfungsfächern (Wirtschaftskunde, Vertriebs-und Serviceleistung und Finanzdienstleistung) und einem mündlichen Prüfungsfach.

Nach Beendigung der Ausbildung arbeiten Automobilkaufleute entweder in Autohäusern oder bei Kfz-Herstellern bzw. –Importeuren. Jedoch ist der Verkauf von Automobilen nicht unmittelbar die Aufgabe des Automobilkaufmanns, sondern wird vom Autoverkäufer durchgeführt.

Autoverkäufer kann der Automobilkaufmann durch Weiterbildungsmaßnahmen werden.

Autoverkäufer

Autoverkäufer ist kein Ausbildungsberuf, sondern man wird durch Weiterbildung z.B. nach eine Qualifikation als Automobilkaufmann zum Autoverkäufer. Natürlich ist die Begeisterung für Automobile Voraussetzung für diesen Beruf. Außerdem werden von einem Autoverkäufer sicheres Auftreten verlangt, gute Umgangsformen und sprachliche Ausdrucksfähigkeit. Er sollte auch schwierige Verhandlungen nicht scheuen.

Die Aufgabe des Autoverkäufers besteht vordergründig in der Beratung des Kunden mit dem Ziel, ihm ein Fahrzeug zu verkaufen, sei es ein fabrikneues Fahrzeug oder einen Gebrauchtwagen. Um für alle Fragen des Kunden gewappnet zu sein, beinhaltet eine entsprechende Weiterbildung zum Autoverkäufer u.a. folgende Themen:

  • Detailliertes Wissen verschiedenster Autotypen
  • Betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen
  • Verkaufstechnik und Üben von Verkaufsgesprächen
  • Marktanalyse und Marketing
  • Kundenakquise
  • Persönlichkeitsschulung

Die Weiterbildung erfolgt meist bei einem Autohersteller, in einem Autohaus oder bei qualifizierten Instituten und dauert zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren. Das hängt von den vorhandenen Vorkenntnissen ab. Den Abschluss der Weiterbildung bildet eine theoretische und eine praktische Prüfung. Nach bestandener Prüfung darf man sich Geprüfter (Zertifizierter) Autoverkäufer nennen.